Im schwach beleuchteten Cockpit der in die Jahre gekommenen Cessna
heult der Motor auf wie ein gequältes Tier. Der Geruch von
Flugbenzin und Schweiß liegt in der Luft, während ich
den Steuerknüppel fest umklammere und meine Knöchel von
der Anstrengung, die Kontrolle zu behalten, weiß werden. Draußen
ist der Nachthimmel ein schwarzer Samtvorhang, verdunkelt von Wolken,
die wie Geistererscheinungen vorbeiziehen. Es ist schon Stunden
her, dass ich die Zivilisation hinter mir gelassen habe, aber ich
bin meinem Ziel noch immer nicht näher gekommen. Meine Augen
sind schwer vom Schlafmangel, mein Körper schmerzt vom langen
Sitzen in der Enge. Gerade als ich der Erschöpfung nachgeben
und die Augen für einen Moment schließen will, höre
ich ein leises Klicken aus dem hinteren Teil des Flugzeugs.
In
der Bibliothek war es unheimlich still, selbst für einen Donnerstagnachmittag.
Das einzige Geräusch war das leise Summen der Leuchtstoffröhren
über dem Kopf, die einen klinischen Schein auf die Reihen staubiger
Bücher warfen.
Ich warf einen Blick auf meine Uhr und stellte fest, dass ich
meine Bücher viel zu spät zurückgegeben hatte. Ich
war so in die muffigen Seiten vertieft gewesen, dass ich das Zeitgefühl
völlig verloren hatte.
Als ich mich auf den Weg zum Schreibtisch der Bibliothekarin machte,
raste mein Herz mit einer Mischung aus Vorfreude und Angst. Ich
konnte nicht umhin, mich zu fragen, welche Strafe mich erwartete.
|